Histidin gehört zu den Aminosäuren. Sie fällt dabei unter die Kategorie der semi-essentiellen Aminosäuren. Essentielle Aminosäuren werden vom Organismus benötigt, können aber nicht von ihm selbst aufgebaut werden. Histidin kann daher nur in geringen Mengen vom Körper synthetisiert werden.
Die Summenformel lautet: C6H9N3O2. Sie gehört zu den proteinogenen Aminosäuren mit einem C-3 Gerüst an dem ein Imidazolring, der basisch reagiert, angehängt ist. Es kann postiv geladen oder auch ungeladen sein. Dies richtet sich unmittelbar nach der entsprechenden Umgebung.
Pflanzliche Nahrungsmittel enthalten nur wenig Histidin. Gerade Vegetarier müssen daher auf eine ausreichende Zufuhr von außen achten. Histedin-Supplemente können ihnen helfen, die Gefahr einer Mangelerscheinung zu reduzieren. Nahrungsmittel mit großen Mengen an Histidin sind unter anderem Fleisch, Geflügel, Fisch, Erdnüsse, Sojabohnen und Weizenkeime.
Die Aminosäure kann einen entsprechenden Beitrag dazu leisten, das sexuelle Lustempfinden zu steigern. Darüber hinaus hilft es, Gelenkschmerzen und daraus resultierende Versteifungen der Gelenke zu minimieren. Gichterscheinungen werden wirksam mit Histidin behandelt. Die Betroffenen gewinnen daraus neue Kraft, um sicher zugreifen zu können. Rheumatische Arthritis führt dazu, dass die Histedinsäure schneller im Körper abgebaut wird. Histidingaben können an dieser Stelle helfen, den Schmerz der Gelenke zu kontrollieren. Ist zu wenig desselben im Körper vorhanden, kann dies im Gegenzug zu rheumatischen Erkrankungen führen. Auch eine Anämie kann auf eine zu niedrige Konzentration der vorgenannten Aminosäure hinweisen.
Histidin ist ein Baustein von Proteinen. Es sorgt unter anderem für den Aufbau des Proteins Ferritin, einem eisenhaltigen Molekül. Daraus ist eine weitere wichtige Hauptaufgabe der Aminosäure ersichtlich, nämlich den Sauerstofftransport im menschlichen Körper abzusichern. Aber auch bei der Reparatur beschädigten Gewebes und der damit einhergehenden Wundheilung erfüllt es wichtige Funktionen. Die Herstellung weißer und roter Blutzellen wäre ohne Histedin nicht möglich.
Histidin ist jedoch nur eine Vorstufe von Histamin. Dies ist ein Gewebshormon, das nachhaltig dazu beiträgt, das Immunsystem zu stärken. Patienten die von körperfremden Eindringlingen befallen wurden, konnten eine Rötung der Haut verbunden mit einem starken Juckreiz beobachten. Dies versursacht das Histamin in seiner Rolle als Abwehrer von Fremdstoffen. Bei dieser Reaktion sorgt das Histamin dafür, dass Flüssigkeit in das von Fremdkörpern betroffene Gewebe eindringt, wodurch die Eindringlinge wirksam beseitigt werden.
Histidin als Vorstufe von Histamin ist insbesondere für Kinder bedeutungsvoll. Es ist für das Körperwachstum unabdingbar. Denn anders als bei Erwachsenen kann der Körper eines Kindes einen Histedinmangel, wenn auch nur vorübergehend, nicht tolerieren. Die Gabe von ein bis vier Gramm pro Tag wird empfohlen, um einem Mangel vorzubeugen beziehungsweise auszugleichen. Die genaue Dosis richtet sich dabei nach dem Körpergewicht der einnehmenden Person. Zu hohe Histidinwerte sind jedoch eher kontraproduktiv und kehren die gute Wirkung unmittelbar zum Nachteil. Es kann zu Angststörungen, Stresssymptomen und Schizophrenie führen, da es bei einer zu hohen Dosierung direkten Einfluss auf die menschliche Psyche hat. Menschen die unter starken psychischen Belastungen oder Depressionen leiden, sollten daher Histidin nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt einnehmen. Mitunter kann auch eine Überempfindlichkeitsreaktion auftreten. Derartige pseudoallergische Reaktionen, denn nichts Weiteres tritt im vorgenannten Fall auf, bedürfen einer Ernährungsumstellung. Auf Fischprodukte ist in der Gänze zu verzichten, Rohwurst, Schinken und alkoholische Getränke sind zu reduzieren. Generell empfiehlt sich daran anschließend die weitere ärztliche Kontrolle mit einer gegebenenfalls regulierend medikamentösen Behandlung.